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18.05.2024

Drohnen als Lebensretter

Experten diskutierten über unbemannte Flugsysteme beim fünften „Drohnentag“

Unbemannte Drohnen sind längst feste Bestandteile des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes. Wo Drohnen bereits erfolgreich eingesetzt werden und welche Herausforderungen und Hürden noch genommen werden müssen, haben Interessierte Anfang Mai beim fünften „Drohnentag“ in Ingolstadt erfahren. Der Aktionstag ist eine Kooperation des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zusammen mit der Urban-Air-Mobility-Initiative (UAM) der Stadt Ingolstadt sowie der Technischen Hochschule Ingolstadt.

Mehr als 130 Experten vor Ort
Ziel der Fachtagung „Drohnen im Bevölkerungsschutz“ war es, mit nationalen und internationalen Experten über Drohnen im Bevölkerungsschutz zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Dazu sind mehr als 130 Expertinnen und Experten aus dem deutschsprachigen Raum nach Ingolstadt gekommen. Neben Fachvorträgen wurden auch Such- und Rettungseinsätze mittels Drohnenschwarm und Spezial-Drohnenteams präsentiert. Beispielsweise gab es die Sanitätsdrohne von AVIUS, die so genannte „Grille“, zu sehen. Diese Drohne kann bis zu 180 Kilogramm Gewicht transportieren und ist damit in der Lage verletzte Personen zu befördern. Die BRK-Landesgeschäftsführerin Elke Frank sagte in ihrem Grußwort: „Unbemannte Drohnen sind schon längst keine Fiktion mehr und erst recht keine technische Spielerei, sie sind wesentliche Teile der Rettungskette und unterstützen die Einsatzkräfte in den unterschiedlichsten Anwendungsfällen. Das Forschungsteam der Stabsstelle Sicherheit der BRK-Landesgeschäftsstelle setzt sich in ausgeprägtem Maße für Drohnen mit all ihren Vorteilen im Bevölkerungsschutz ein. Der Drohnentag zeigt, mit welcher Professionalität und Expertise dieses Thema bearbeitet wird. Ob bei Katastrophen wie im Ahrtal oder zur Unterstützung der Rettungskette, ob bei Projekten wie MedInTime (Medikamenten-Transport zwischen Kliniken), LARUS (Lageunterstützung bei Seenoteinsätzen), oder KIResQ (Auffinden vermisster Personen durch Wärmebilder) – unbemannte Fluggeräte sind in vielerlei Hinsicht eine große Hilfe.“

Weg zum automatisierten Drohnenflug
„Der Nutzen für die Bevölkerung ist offensichtlich, den muss man nicht mehr erklären“, ergänzt der städtische Wirtschaftsreferent Georg Rosenfeld in der hochkarätig besetzten Paneldiskussion „Der Weg zum automatisierten Drohnenflug“. Torsten Kretschmann von der Deutschen Flugsicherung hält eine sichere und faire Integration für grundlegend: „Die Technologie ist da. Die Community wartet nun auf die Politik, die den gesetzlichen Rahmen dafür schaffen muss“. Auch der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl setzt sich dafür ein, dass in der Politik ein Bewusstsein für diese zukunftsweisende Technologie geschaffen wird. Darüber hinaus stellte Klemens Reindl, Bundesleiter der DRK-Bergwacht, den Einsatz von Drohnen in der Bergrettung vor. Seitens des BRK wurde die neue Kontaktstelle Drohnen sowie die BOS-Drohnenbasis vorgestellt. An der Basis, die an einem Flugplatz angegliedert ist, werden verschiedene Drohnentypen vorgehalten. Weiterhin werden taktische Konzepte entwickelt und die Einsatzkräfte trainiert.